Die Oststeiermark ist der Obstgarten Österreichs. Rund fünf Millionen Apfelbäume überziehen die Hügel rund um Puch bei Weiz. Mitte April wird daraus ein Blütenmeer, das sich über hunderte Hektar erstreckt.
Während sich das bestens erhaltene historische Stadtzentrum Hartbergs im warmen Licht der Frühlingssonne mit Leben füllt, klappen wir den Seitenständer ein und starten unsere Rundfahrt durch den Obstgarten Österreichs. Er blüht im Versteckten, eingezwängt zwischen der Südautobahn und der Schnellstraße durch das Mur- und Mürztal. Zwei Hauptachsen, auf denen eilige Verkehrsteilnehmer sowie der Schwerverkehr dem Süden zustreben. Gäste, die mit dem Motorrad anreisen, sind (noch) selten, denn die Oststeiermark ist selbst für viele Österreicherinnen und Österreicher eine unbekannte Gegend – zu Unrecht, wie wir meinen. Sie verpassen landschaftliche Idylle und nahezu ungetrübte Ruhe im untergeordneten Straßennetz – ein kleines Paradies, aus dem man jedoch beim ersten Fruchtgenuss nicht umgehend von einem Erzengel mit dem flammenden Schwert vor die Türe gesetzt wird.












Das Highlight der Steirerkraft-Kernothek in Wollsdorf ist die Kürbiskernöl-Schank: Wo sonst kann man das „Grüne Gold“ der Steiermark selbst zapfen? Die Flaschenetiketten werden individuell beschriftet. Kürbiskernöl eignet sich nicht nur zum Würzen von Salat, sondern kann auch – pssst, Geheimtipp – den Geschmack von Vanilleeis einzigartig verfeinern. Führungen durch die Ölmühle stehen ebenso im Angebot wie weitere regionale Produkte im stylishen Shop.
Blumenwiesen, Streuobstwiesen und Getreidefelder im Süden, schroffe Felswände und saftig-grüne Almen im Norden: Das abwechslungsreiche Gesicht der Oststeiermark weiß zu begeistern. Durch die abwechslungsreiche Topografie finden wir auf engstem Raum sowohl entspannten Kurvengenuss auf kleinen Nebenstraßen als auch nennenswerte Schräglagen auf ehemaligen sowie bis heute aktiven Bergrennstrecken.

Recherche der Route, Fotografie und Reportage für das Motourbook Österreich
