Katschberg-Nockberge: Den Murmeltieren auf der Spur

Diese Ausfahrt hat einiges zu bieten: Traumhafte Natur im Biosphärenpark, flotte Kurven in zwei Bundesländern, eine halbierte Kirche und köstliches Speiseeis am Bergbauernhof.


Blühende Wiesen und weitläufige Almen begleiten eine der schönsten Straßen Österreichs über sanfte Berge, die wegen ihrer abgerundeten Form im Volksmund „Nock’n“ genannt werden. Die aussichtsreichen Kuppen recken sich aus alten Zirbenwäldern empor und erreichen Höhen von mehr als 2000 Meter. Mit 52 Kehren (umgangssprachlich: „Reidn“) wurde die Panoramastraße harmonisch an das Gelände angepasst.

Wer auf diesen perfekt asphaltierten 34 Kilometern so schnell wie möglich fahren will, hat ganz viel nicht verstanden.

Zwischen der Eisentalhöhe und der Schiestelscharte verliert sie allerdings satte 500 Höhenmeter – für Kühe ist die Nockalm ein All-you-can-eat-Buffet, für Radfahrer eine konditionelle Herausforderung, für Motorradfahrer ein Quell der Fahrfreude – und für Murmeltiere ein grandioser Platz, sich vor den Besuchern zu verstecken. Auch Botaniker kommen auf ihre Kosten: Jede Kehre wurde nach einer regionalen Pflanze benannt – natürlich ebenfalls in Mundart.

Am 400 Jahre alten Bergbauernhof am Ende eines steilen, engen Güterwegs im Reichenauer Ortsteil Saureggen wird auf 1600 Metern Seehöhe köstliches Speiseeis aus der hofeigenen Milch produziert; die Früchte sind logischerweise zugekauft. Aus Gründen, die jedem einleuchten, der den Berg erklommen hat, werden die Spezialitäten in leichter erreichbaren Supermärkten in Tallage feilgeboten und direkt an gute Restaurants geliefert. Dennoch hält eine Kühltruhe mit einer ehrlichen Kassa auch kleine Eisbecher für jene Reisenden parat, die per Mountainbike von der Turrach bergab rollen – oder sich mit dem Motorrad zielstrebig hochgearbeitet haben.

Recherche der Route, Fotografie und Reportage für das Motorradmagazin
Motorradmagazin 5/2025 🇦🇹