In der Heimat des Bergdoktors werden Motorradfahrer freundlich empfangen. Saftige Wiesen, kleine Nebenstraßen, Promi-Hotspots und ein beeindruckendes Bergmassiv stehen im Mittelpunkt dieser Tour.
Tirol kann auch anders: Hier gibt es keine Dezibel-Beschränkungen – und falls doch, dann nach unten. Denn jedes Jahr findet am Fronleichnams-Wochenende das traditionsreiche Harley-Treffen „Days of Thunder“ statt.
Schon mit einem Blick auf die Landkarte Mitteleuropas erkennt man, dass das „heilige Land Tirol“ auch ein eiliges Land ist: Wegen der zahlreichen hohen Berge konzentriert sich der Verkehr in den Tälern und auf den niedrigen, leichter überwindbaren Pässen. Früher brachte die Kontrolle über wichtige Handelswege enormen Reichtum, heute sind sie eine schier unerschöpfliche Quelle für Lärm und Abgase. Umso erfreulicher ist es, wenn einzelne Regionen motorradfahrende Gäste nicht mit Fahrverboten verjagen wollen, sondern sich sogar aktiv um sie bemühen: Auf geht’s in den Tiroler Kaiserwinkl!












Die Strecke auf die Griesneralm zweigt aus dem Kohlental ab, das sich im Osten an den Fuß des Gebirges schmiegt.
In Gasteig finden wir eine Schaukäserei, beheimatet in einem 500 Jahre alten Bauernhaus aus dem Nachbartal: Der elterliche Hof des „Wilder Käsers“ Bernd Widauer in Ellmau wurde in 1500 Einzelteile zerlegt, an den heutigen Standort in Gasteig übersiedelt und anschließend originalgetreu zusammengesetzt. Spannend ist es, durch die Glasscheiben bei der Produktion zusehen zu können; an handwerklich ruhigen Tagen informieren Videos über die Käseherstellung. Neben dem Verkostungsstüberl findet ihr hier auch einen Bauernladen mit den besten Produkten der Bergwelt, allen voran natürlich die Heumilch-Käsespezialitäten von Bernd und Margit Widauer, den „Tirolern mit Laib und Seele“.
Die Hahnenkamm-Abfahrt über die Streif gilt als eines der prestigeträchtigsten, weil schwierigsten und gefährlichsten Skirennen der Welt. Der Kitzbüheler Hausberg ist auch im Sommer ein Erlebnis: Nur wer selbst an der Kante der Mausefalle mit ihren 85 Prozent Gefälle steht, kann sich ausmalen, welchen Mut die Rennläufer auf der Jagd nach den entscheidenden Hundertstelsekunden aufbringen müssen. Mit der Bergbahn geht es bequem bis zum Starthaus.
Die Route umfasst einspurige, aber exzellent asphaltierte Güterwege, angenehme Nebenstrecken wie das Kohlental zwischen Sankt Johann und Schwendt, schnelle Kurven zwischen Kufstein und Söll – und natürlich auch einige Abschnitte mit stärkerem Durchreiseverkehr.

Recherche der Route, Fotografie und Reportage für das Motourbook Österreich
