Apfelstraße: Das blühende Leben

Ein langer, dunkler Winter liegt hinter uns. Der kalte Entzug ist ja kein Lercherl – doch nun sind die peinigenden Monate der Zwangsenthaltsamkeit zu Ende. Zum Einschwingen in die neue Saison besuchen wir die Oststeiermark.


Woran man zuverlässig erkennt, dass der Frühling da ist: Teenager lümmeln wie bisher mit nackten Knöcheln handywischend an der Bushaltestelle, haben aber keine meterlangen Schals mehr um den Oberkörper drapiert. Die Stadtverwaltung überzieht ganze Straßenzüge mit Halteverboten und schickt Kehrmaschinen aus, um den Streusplitt des Winters einzusammeln. Und im Radio wird durchgesagt, dass die Marillenblüte in der Wachau zum regionalen Verkehrsstillstand führt. Unser Ziel ist die ruhige Oststeiermark, wo auf den Hügelketten südlich von Peter Roseggers Waldheimat Apfel-, Birn- und Kirschbäume stehen, die die Region zwischen Hartberg und Graz in ein prächtiges Meer aus weißen und rosa Blüten tauchen.

Der Shop in Arzberg schließt leider wie eine Behörde bereits am Freitag zu Mittag.

Die Weizklamm führt uns nach Passail, den Hauptort des Almenlandes, wo wir den Weg nach Arzberg einschlagen. Hier reift tief im aufgelassenen Silber-Bergwerk der Stollenkäse.

In der Steirerkraft Kernothek lassen sich nicht nur diverse regionale Produkte verkosten: Das Highlight des Shops ist die Kürbiskernöl-Schank, an der man die individuell etikettierte Flasche selbst befüllen darf.

Die vorgeschlagene Strecke ist rund 200 Kilometer lang, was durch die kleinen Straßen und die zahlreichen Möglichkeiten für Fahrtunterbrechungen einen kurzweiligen Fahrtag ergibt.

Recherche der Route, Fotografie und Reportage für das Motorradmagazin
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