Maribor: Alter Wald und junger Wein

Dank ihres milden Klimas ist die slowenische Untersteiermark ein ideales Ziel für Motorradfahrende, die abseits der großen Touristenregionen muntere Schräglagen sowie kilometerlange, einfache Schotteretappen suchen.


Die beiden durch die Drau getrennten Streckenabschnitte sind landschaftlich ausgesprochen reizvoll, wenngleich extrem unterschiedlich. Südlich der Drau gilt es, den Pohorje zu überqueren. Der dicht bewaldete Gebirgsrücken ist dünn besiedelt und als Wander- und Erholungsgebiet beliebt – aber keineswegs überlaufen. Bei Spengova Ulica zweigt unmittelbar nach einem Kreisverkehr eine kleine, brüchige Asphaltstraße ab, die unter der Drautal-Bahn hindurchführt und schon bald in eine gut gepflegte Schotterfahrbahn übergeht, auf der wir knapp 800 Höhenmeter gewinnen – und bei der Bergabfahrt auch wieder verlieren.

Nördlich der Drau fahren wir entlang von Wiesen, Weiden und durch kleine Waldstücke bergauf, folgen einem handgeschnitzten Wegweiser mit der Aufschrift „Avstrija“ auf einen gröber geschotterten Güterweg und reisen ausgesprochen formlos nach Österreich ein – Schengen in Topform: Weder Bundesheer noch Polizei kontrollieren diese kleine Grenzübergangsstelle. Bergab geht es nach Arnfels, nach der Kirche gleich wieder bergauf – es sind schmale, sauber asphaltierte und nahezu verkehrsfreie Straßen, die das Hügelland der weniger berühmten Südsteiermark durchziehen. Weiße Grenzsteine neben der Fahrbahn markieren, wo die heimatliche Scholle endet, und Slowenien beginnt. Der Straßenverlauf hält sich jedoch keineswegs an die behördlichen Vermessungspunkte – der kleine Grenzverkehr findet hier öfter statt, als man auf den ersten Blick meinen möchte!

Recherche der Route, Fotografie und Reportage für das Motorradmagazin
Motorradmagazin 6/24 🇦🇹