Wiener Hochquellenwasser

Seit 150 Jahren wird Wien verlässlich mit dem vielleicht besten Trinkwasser der Welt versorgt. Zum runden Jubiläum besuchen wir das Quellgebiet der beiden Hochquellen-Wasserleitungen, die pro Tag mehr als 400 Millionen Liter in die Bundeshauptstadt liefern.  


Anno 1736 entdeckte Kaiser Karl VI. auf einem seiner Jagdausflüge eine sprudelnde Quelle, deren schmackhaftes Wasser er sich in Fässern fortan zum Hof der Majestäten bringen ließ. Ganze 60 Stunden waren die Lastpferde dereinst unterwegs. Nachdem das Quellgebiet 1865 in den Besitz der Stadt Wien gelangt war, sollten alle Bürgerinnen und Bürger mit dem kristallklaren Quellwasser versorgt werden. Hergeleitet aus 90 Kilometer Entfernung, ausschließlich durch natürliches Gefälle, ohne eine einzige Pumpe. Am 24. Oktober 1873 wurde die Kaiser Franz Josef-Hochquellenleitung mit der Inbetriebnahme des Hochstrahlbrunnens am Schwarzengbergplatz offiziell eröffnet.

Über Weichselboden und den Hals wedeln wir durch kleine Kurvenradien nach Greith. Geradezu schwungvoll führt die Fahrt über die Passhöhe des Niederalpl nach Mürzsteg, wo Kaiser Franz Josef in einem der schönsten Jagdreviere der Monarchie aus seinem Privatvermögen ein Jagdhaus errichten ließ. Seit der Enteignung der Familie Habsburg gehört das Schlösschen am linken Ufer der Mürz der Republik Österreich und wird vom jeweiligen Bundespräsidenten zur Sommerfrische und als zweiter Amtssitz neben der Hofburg genutzt.

Zeit für eine Nachmittagsjause? Schotterfreunde sollten unbedingt zur Falkensteineralm abzweigen und einen Apfelstrudel bestellen.

Recherche der Route, Fotografie und Reportage für das Motorradmagazin
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