Toyota Hilux: Pilgern in Kärnten

Pilgern spricht Menschen in ihrer Suche nach Sinn, Entschleunigung, dem Wunsch nach Naturerfahrung oder Neuorientierung an. Wer die Sehnsucht nach einer Auszeit mit einer grobstolligen Landpartie kombinieren möchte, ist im südlichsten Bundesland Österreichs bestens aufgehoben.


Führ mich zum Schotter: Görtschitztal

Saftige Almwiesen und duftende Nadelwälder umgeben den kleinen Ort Diex am Abhang der Saualm. Der nebelfreien Höhenlage von 1159 Metern verdankt der Weiler zahlreiche Sonnenstunden und einen fantastischen Panoramablick, der weit über das Jauntal und das Klagenfurter Becken bis zu den verschneiten Spitzen der Karawanken reicht. Weithin sichtbar ist die barocke Doppelturmanlage der Pfarrkirche des Heiligen Martin. Die von einer fünf Meter hohen Mauer umgebene Wehrkirche wurde einst als Schutz gegen die einfallenden Türken befestigt.

Die kurvige Asphaltstraße nach Brückl verlassen wir in Richtung Hochfeistritz – mit dem Bildstock auf der linken Straßenseite ist die Kreuzung kaum zu übersehen. Per Zusatztafel warnt uns ein Gefahrenzeichen, dass hier „Begegnungsverkehr durch KFZ möglich“ ist. Wahrscheinlich ist es an übermütige Radfahrer adressiert, die ihren Berg-Drahtesel durch den schattigen Wald bergab laufen lassen, ohne sich groß Gedanken über allfällig erforderliche Bremsmanöver zu machen. Wilde Lupinen wachsen am Wegesrand. Bevor sich die Schotterstraße ins verkehrsarme Görtschitztal senkt, werden wir mit einem herrlichen Ausblick auf die Mittelkärntner Bergwelt sowie die Wehrkirche von Hochfeistritz belohnt – sie wird nicht die letzte Kirche auf unserer Route sein.

Doch was wäre die schönste grobstollige Landpartie ohne herzhafte Nahrungsaufnahme? Daher parken wir unseren Hilux im Innenhof von Julia und Josef Müller. Sie sind herzliche Gastgeber, die nach bewegten Lehr- und Wanderjahren in Klein St. Paul kulinarische Meisterleistungen servieren – und das in Portionsgrößen, die nach einer erlebnisreichen Ausfahrt satt und glücklich machen. Nahezu alle Speisen stammen aus der 50 Hektar umfassenden familiengeführten Landwirtschaft. Gleiches gilt auch für die verdauungsfördernden Destillate (Tipp: Die Speckbirne!) – wer diese verkosten will, ohne den Führerschein in Gefahr zu bringen, tut gut daran, sich gleich eines der Gästezimmer zu reservieren.

Recherche der Route, Fotografie und Reportage für das 4wd Magazin und den Allradkatalog