Die Hauptstadt Südtirols ist immer eine Reise wert. Wer mit dem Motorrad unterwegs ist, kann bei kluger Routenwahl sogar in den Sommerferien zu Besuch kommen, ohne in Transitlawinen zu ersticken.
Im Frühsommer ist Bozen oft die heißeste Stadt Italiens, bis zu 36 Grad standen im Cockpit der Honda. Da ist der Fahrtwind nicht mehr kühl. Ganz egal, wie schnell du fährst. Abhilfe bringt jedoch die Bergwelt – die Temperatur sinkt etwa um ein Grad pro hundert Höhenmeter.
Schnelles Fahren ist auf der von uns vorgeschlagenen Route ohnehin nicht immer möglich, denn wir haben ein paar kleine, weithin unbekannte Nebenstraßen mit einigen bekannteren Strecken zu einer abwechslungsreichen Rundfahrt kombiniert. So schraubt sich die gut versteckte Anfahrt zum Aussichtsturm hoch über Bozen schmal, aber kurvenreich bergan – um wenig später sogar von einer kurzen, auf eigene Gefahr befahrbaren Privatstraße fortgesetzt zu werden. Diese ist gewiss der ruppigste Abschnitt unserer Rundfahrt.
Gregor Wenter vom Restaurant Alpes im Hotel Bad Schörgau nimmt sich gerne die Zeit, um uns durch seinen Betrieb zu führen – und wir nehmen uns gerne die Zeit, die Kreationen seiner Küchenmannschaft zu verkosten. Hier entscheidet sich wohl der Verlauf der Nachmittags-Etappe: Wer für das deliziöse Fünf-Gang-Menü votiert, wird die weiteren Fahraktivitäten wahrscheinlich ein wenig zeiteffizienter gestalten wollen. In jedem Fall empfehlen wir nach der Kalorienaufnahme die Weiterfahrt auf den Ritten Richtung Klobenstein, wo sich für Gourmets und Gourmands die Möglichkeit bietet, mit vollem Magen als Abschneider durch die Weingärten direkt nach Bozen zu rollen und dann den Rückweg Richtung Hotel anzutreten.
Recherche der Route, Fotografie und Reportage für das Motorradmagazin