Thailand klingt vor allem nach Badeurlaub, Laos nur nach einem Fragezeichen? Wir besuchen die schönste Stadt Südostasiens, das ehemals größte Opium-Anbaugebiet der Welt und die entlegensten Bergregionen im „Land des Lächelns“.
Wäre die Air America eine so zivile Fluglinie gewesen, wie sie vorgab zu sein, hätten ihre bevorzugten Flugplätze auch zivile Namen gehabt: Vientiane, Vang Vieng, Luang Prabang. Doch die Air America favorisierte im Dschungel versteckte Airstrips.
Unter diesem Deckmantel wurden klandestine Waffengeschäfte abgewickelt und die Logistik für den örtlichen Opium-Großhandel bereitgestellt – Nebengeräusche der Kommunistenjagd unter dem Schutzmantel der Central Intelligence Agency. Lima Site 6 lautete der Codename für die staubige Piste, die in Vang Vieng an die US-amerikanische Beteiligung im Konflikt zwischen Nord- und Südvietnam erinnert und heute sowohl Heißluftballons als Startbasis als auch dem Nachtmarkt als Verkaufsfläche dient.
Der Laden brummt folglich schon kurz nach dem am Flussufer eingenommenen Sundowner, und nicht wenige der aus aller Welt angereisten Rucksacktouristen sind bemüht, den anwesenden Damen das Motto drink triple, see double, act single näherzubringen, derweil die Werbeschilder der Pizzeria nebenan vermuten lassen, dass man sich mit dem space menu gepflegt ins Orbit schießen kann – auch Adjektive wie happy oder special deuten psychotrope Nahrungsmittelzusätze für erlebnisreichen Mehrwert an.
Alle Bilder sind in zusätzlich auch in einer Vintage-Entwicklung vorhanden:
Luang Namtha, kurz vor der chinesischen Grenze
Von Vang Vieng nach Luang Prabang
Einen fahrerischen Höhepunkt haben wir uns bis zum Schluss aufgehoben: Den Mae Hong Son Loop, besser bekannt als Straße der 1000 Kurven. Glaubt man den am Nachtmarkt von Pai feilgebotenen T-Shirts, sind es exakt 762 Radien, die wir seit dem Mittagessen auf der wahrscheinlich berühmtesten Straße Nordthailands durchmessen haben. 1864 Kurven sind es insgesamt, behaupten andere Leiberln – wer auch immer das gezählt haben mag. Fakt ist: Dieser Weg ist für viele das Ziel, die Prominenz der Route zieht jede Menge Verkehr an – Einheimische und Touristen, beide mit übersichtlich dosiertem Fahrkönnen und folglich höchst origineller Wahl der Fahrlinie.
Die ideale Reisezeit für Thailand, Kambodscha und Laos ist die Trockenzeit von November bis März; optimal startet man ein Monat nach dem Ende der Regenzeit. Hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit verlangen extrem luftdurchlässiges Motorradgewand. Ein guter Regenschutz muss dennoch mit auf die Reise, und für Thailands Bergregionen auch ein wirklich warmer Pullover.
Fotografie und Reportage
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