Seetaler Alpe: Steirischer Schotter

Die weltberühmte Rennstrecke im Murtal ist Ausgangs- und Zielpunkt eines Naturstraßen-Ausflugs rund um die Seetaler Alpe. Diese Rundfahrt ist fahrtechnisch einfach, landschaftlich außerordentlich und kulinarisch hervorragend.


Seit dem Großen Preis von Österreich anno 1963 auf den rumpeligen Betonpisten des Militärflugplatzes Hinterstoisser ist der obersteirische Ort Zeltweg für Motorsportveranstaltungen bekannt – auch wenn die 1969 als „Österreichring“ eröffnete Rennstrecke tatsächlich in der Nachbargemeinde Spielberg liegt. Sponsoren- und Besitzerwechsel haben sich nicht nur in den Namen der einzelnen Kurven und der gesamten Rundstrecke bemerkbar gemacht, auch die Streckenführung wurde seither mehrfach angepasst.

Auf den Bergbau geht die Knappenkirche St. Oswald in der Sommerau zurück. Die Kirche selbst stammt vermutlich aus dem 11. Jahrhundert, ihre Innengestaltung geht teilweise auf das 17. und 18. Jahrhundert zurück, die letzte Renovierung fand vor wenigen Jahren statt. Den Schlüssel zur Kirche gibt es im nächstgelegenen Gehöft. Trotz des bereits fortgeschrittenen Tages kann ich dem Wegweiser zur Feldalmhütte nicht widerstehen. Bald finde ich mich auf einer groben, holprigen Naturstraße wieder, die schon länger keine Erhaltungsmaßnahmen erlebt hat. Soll ich umkehren? Schauen wir noch bis zur nächsten Kurve, bis zur übernächsten … und dann fahre ich doch bis zur Hütte und gönne mir, etwas erschöpft, ein labendes Erfrischungsgetränk. Die Aussicht weit zurück ins Murtal und auf die Tauern ist gewaltig, die Aussicht, die gleiche Straße wieder zurückfahren zu müssen, erscheint mir weniger großartig. „Du kannst über die andere Seite auch nach Reichenfels fahren“, verrät mir die Hüttenwirtin. „Da ist die Straße besser. Vier Gatter musst du halt auf- und zumachen. Und ganz unten ist ein Schranken, aber der ist meistens offen – und mit dem Motorradl kommst du auf der Seite leicht vorbei.“ Gesagt, getan.

Recherche der Route, Fotografie und Reportage
Alpentourer 6/2024 🇩🇪